Subota 7.9.2024.

Kroatische Regierung verbeugt sich vor Symbolen des Ustascha-Regimes

Sehen der Premierminister Andrej Plenković und seine Minister die Kappen der Ustascha Soldaten, vor denen sie sich verbeugen?

Anlässlich des Europäischen Tags des Gedenkens an die Opfer des Stalinismus und Nationalsozialismus hat der kroatische Premierminister Andrej Plenković, in Begleitung des Vize-Premierministers und Innenministers Davor Božinović, des Minister der kroatischen Veteranen Tomo Medved, sowie des Sonderberaters für Gesellschaftsfragen Zvonko Kusić, auf dem Zagreber Friedhof Mirogoj eine Kerze vor dem Denkmal für die gefallenen Ustascha-Soldaten angezündet, welches im Jahre 1994 von der Ustascha-Emigration und unterstützt durch die damalige kroatische Regierung erhoben wurde.

Das Denkmal, vor dem sich die Regierungsvertreter verbeugten, besteht aus einem Relief, das eine Kolonne besiegter Ustascha-Soldaten zeigt und auf dem eindeutig Ustascha-Symbole zu erkennen sind, beispielsweise auf ihren Kappen. Zudem kann man über dem Relief das gesetzeswidrige geschachtete Wappenschild sehen, das keine Wappenkrone enthält und mit einem weißen Feld beginnt. Unter dem Relief steht die Inschrift: „Den kroatischen Opfern in Bleiburg und auf den Kreuzzügen 1945“, womit die gefallenen Ustascha-Krieger, die sich noch nicht mal eine Woche nach der unterschriebenen Kapitulation ergeben haben, als Opfer dargestellt werden sollen.

Auf demselben Friedhof befinden zudem sich eine Reihe an Massengräbern, unter denen auch jenes ist, in dem Hunderte von Kindern aus der Kozara-Region, die zu den jüngsten Opfern der Ustascha-Verfolgung zählen, begraben liegen.

Ein besonders perfider und billiger Versuch, den Kommunismus mit dem Faschismus gleichzusetzen - was im Übrigen der einzige Sinn dieses Gedenktags ist, der vor zehn Jahren erfunden wurde - war der Besuch der erwähnten Regierungsdelegation an der Grabstätte der kommunistischen Volkshelden, die sich ebenfalls auf dem Friedhof Mirogoj befindet. Denn den Antifaschisten als auch den Faschisten im selben Atemzug heuchlerisch „Ehre“ zu erweisen macht klar, dass es sich ausschließlich um eine Legitimierung des Gedenkens an die Ustascha-Armee handelt.

Die Regierungsdelegation vor dem Ustascha-Denkmal
Klar zu erkennen: das "U" auf der Kappe
Oben sieht man das verbotene Wappen
"Den kroatischen Opfern in Bleiburg und auf den Kreuzzügen 1945"
Parzelle 142: das Grab der Kinder aus Kozara
"Hier liegen einige hundert Kinder aus der Kozara 1942 begraben"